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Offene Frage aus dem Final Review vom 8.Oktober - Unsere Antworten

Liebe Leserinnen und Leser,


wir danken für die zahlreichen Fragen zum Projekt UMPARKEN in der Abschlussveranstaltung letzte Woche. Da wir live leider nicht auf alle Fragen Rücksicht nehmen konnten folgen hier die ausstehenden Antworten.

Weitere Fragen und Anregungen gerne an mobility@unternehmertum.de

 

#1 Wurde der neue "Park" von den Anwohnern auch zum Aufhalten und Treffen genutzt? Wie stark die umgenutzte Fläche von Anwohnerinnen und Anwohnern genutzt wurde, können wir leider nur begrenzt und punktuell beurteilen. Uns sind keine größeren Anwohnertreffen bekannt. Jedoch wurde z.B. der Kräutergarten von den Bürgern gut angenommen und gepflegt. Aufgrund von Bedenken der Bürgerinnen und Bürger im Vorfeld des Experiments, hatten wir uns dazu entschieden keine weiteren Sitzmöglichkeiten o.ä. aufzubauen. Dadurch bestand nur in begrenzten Umfang die Möglichkeit, sich am umgenutzten Ort zu treffen und zu verweilen. 


#2 Anwohnerparkausweise kosten in München 30 Euro/Jahr.  Ist das nach Ansicht der Teilnehmer fair, zu günstig oder zu teuer? Die meisten Teilnehmenden empfinden die Kosten (insbesondere Anwohnerparken) für das private Auto als sehr günstig. “Deswegen gebe ich nicht mein Auto ab.”, sagte ein Teilnehmer.


#3 Wurde das Mobilitätstagebuch auch außerhalb des Experimentzeitraums geführt?

Nein, wir haben eine Mobilitätsumfrage durchgeführt, die das Mobilitätsverhalten der Teilnehmenden vor dem Experiment abbildet. Das Mobilitätstagebuch wurde während des Experiments geführt.


#4 Bei welchem Preis für Anwohnerparkausweise würde ein Umparken einsetzen? 

Das ist eine interessante Frage, die wir mit Blick auf das Experiment leider nur begrenzt beantwort können.

Grundsätzlich kommen Verhaltensänderungen nicht über Nacht, sondern in der Regel erst wenn es Anreize hierzu gibt, z.B. es finanziell wirklich “weh” tut, oder Lebensabschnitte zu Ende gehen/beginnen. Beispielsweise weiss man aus Erfahrung, dass Benzinpreiserhöhungen in der Größenordnung von 10% in der Regel verschiedene Folgen haben (z.B. Kritik in der Bevölkerung), aber nicht zur Abschaffung des privaten PKW führen. Für Parkgebühren lassen sich Analogien vermuten. Städtische Expertinnen und Experten gehen von einem geringen Effekt auf den Parkdruck in dichten Innenstädten bei einer Gebühr <200€ aus. Referenzwerte aus anderen europäischen Städten sind beispielsweise: Stockholm (827€ p.a.) oder Amsterdam (535€ p.a.) (Quelle: Tagesspiegel, 2019).


Eine Aufweitung / Freigabe des Gebührenrahmens für Kommunen wird derzeit in der Politik diskutiert. Derzeit beschränkt die Gesetzgebung die Verwaltungsgebühr auf max. 30,70€.


#5 Wurden Auto-Substitute wie Schäffler BioHybrid oder Hopper Mobility mit betrachtet? Wenn nein, warum nicht?

Nein, diese Möglichkeiten wurden im Experiment nicht mitbetrachtet. Unser Fokus lag auf bereits mit ausreichend Angeboten in München verfügbaren Dienstleistern / Mobilitätsanbietern. In Kooperation mit weiteren Partnern stellte der Digital Hub Mobility den Testhaushalten so ein flexibles Mobilitätspaket bereit. Die Betrachtung der genannten Fahrzeuge könnte ein interessanter Baustein für eine Weiterentwicklung des Konzepts UMPARKEN sein.


#6 In welchem Monat fand das Experiment statt?

Das Experiment wurde mit zwei Testgruppen im Zeitraum von 17.8.2020 bis zum 14.9.2020 (Testgruppe 1) und vom 24.8.2020 bis zum 21.9.2020 (Testgruppe 2) durchgeführt.


#7 Nachdem das Fahrrad und die ÖPNV die zwei zentralen Komponenten für eine Stadt ohne Autos sind: Überlegt die Stadt in die Sicherheit der Radfahrer zu investieren?

Grundsätzlich ist eine “Stadt ohne Autos” nicht unser Ziel. Wir wollen nachhaltige Mobilität für alle in einer lebenswerten Stadt. Darunter zählt die Reduktion selten genutzter Privatfahrzeuge, aber auch die Stärkung von Alternativen wie Fahrrad, Car-Sharing, Mietangeboten etc. 

Die Landeshauptstadt München hat 2018 ein Verkehrskonzept unter der Maxime „Vision Zero“ beschloss. Erklärtes Ziel des Verkehrsmanagements ist es, die Zahl der Verkehrstoten und Schwerverletzten auf null zu reduzieren. Die Stadt arbeitet also daran, die Verkehrssicherheit für alle Verkehrsteilnehmer zu erhöhen.


#8 Wie lange hat die Planung, Durchführung und Auswertung dieses Projekts gedauert?

Wir arbeiten seit April 2020 am Thema, wobei im Juni mit der konkreten Planung für das Experiment begonnen wurde. Wir haben das Experiment im August und September durchgeführt. Die Auswertung der Daten und Nachbereitung erfolgt bis November. Ziel von citizen mobility (Programm an der UnternehmerTUM im Rahmen dessen UMPARKEN durchgeführt wurde) ist es, in kurzer Zeit einen großen Erkenntnisgewinn mit urbanen Experimenten zu erreichen. 


#9 Außer die gleiche Idee nun nach Belgien zu bringen, werden aus dem Projekt konkrete Maßnahmen hier in München abgeleitet? Was sind die nächste Schritte?

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#10 Wie kann die Idee jetzt skaliert werden? Wie geht es weiter?

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#11 Ist es geplant in anderen Stadtteilen umparken fortzusetzen?

Im Laufe der Nachbereitung stellen wir unser Konzept und die Erkenntnisse weiteren Akteuren der städtischen Verwaltung sowie der Politik vor. Die Planung und Durchführung weiterer Schritte erfolgt auch im Rahmen der Nachbereitung des Experiments. Wir möchten die Erkenntnisse aus der Umsetzung nutzen, um unser Konzept weiterzuentwickeln und in größerem Maßstab umzusetzen. Für eine weitere Umsetzung sind wir auf Unterstützung, z.B. von Partnern und Verwaltung, angewiesen.


#12 Welche Erkenntnisse und Maßnahmen nehmen die teilnehmenden Start-Ups aus dem Projekt mit?

Die Startups konnten im Rahmen des Experiments durch die direkte Umsetzung im städtischen Umfeld realitätsnahe Erkenntnisse und Daten sammeln. Diese helfen den Teams, ihre Strategie sowie die Geschäftsmodelle zu bewerten und zu schärfen. Eine enge Zusammenarbeit mit Unternehmen und städtischen Vertretern hilft zudem, städtische Arbeitsweisen und Prozesse zu verstehen und das Netzwerk auszuweiten. Die jungen Unternehmen erhalten zudem jeweils eine finanzielle Unterstützung (“Prototyping Grants”) für ihre Umsetzung.

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